Flugplatzfest 2023
Andreas S. – neuer Segelflug-Scheininhaber
Am letzten Sonntag, 9. Juli, war ein Hitzetag vorhergesagt. Für Andreas S. aus Neustadt war es sicher einer seiner aufregendsten Tage in der noch jungen Pilotenkarriere: die praktische Prüfung zum Luftfahrerschein war angesetzt.
Prüfungsrat Herbert Wersching hatte sich für 13.00 Uhr auf dem Flugplatz in Lachen-Speyerdorf angesagt. Schnell waren die drei Prüfungsflüge absolviert, zweimal im Windenstart und ein F-Schlepp. Dann konnte man dem 16-jährigen Nachwuchspiloten zur bestanden Prüfung gratulieren!

Begonnen hatte Andreas sein Ausbildung im Juli 2020. Nach dem ersten Alleinflug kam Corona, dann wurden die Fortschritte in der Fliegerei für ihn etwas zäh. Doch dieses Frühjahr 2023 wollte er es wissen: am 15. Mai war die Theorieprüfung geschafft, vier Wochen später absolvierte er den 50-km-Überlandflug und konnte dann zur Praxisprüfung angemeldet werden.
Schnupperkurs 16./17.Juni
Und so läuft das Ganze ab:
wir treffen uns am Freitagabend um 18 Uhr auf dem Flugplatz „Lilienthal“ in Lachen-Speyerdorf. Die Zufahrt zum Parkplatz erfolgt über die Haßlocher Straße. Bei jugendlichen Teilnehmern sollte auch ein Erziehungsberechtigter nicht fehlen.
Erster Treffpunkt ist das Clubheim, das man findet wenn man vom großen Parkplatz in Richtung Flugzeughalle läuft.
Im Unterrichtsraum wird es am Freitag dann eine kleine Vorstellungsrunde des Vereins geben. Die Fluglehrer und Verantwortlichen für den Schnupperkurs stellen sich und die Details des Kurses vor.
Die Schnuppergäste werden in Kleingruppen eingeteilt, diese werden durch sog. Mentoren betreut.
Nach einem kleinen Theorie-Teil gehen wir in die Flugzeughalle und nehmen den ersten Kontakt zu unseren Segelflugzeugen auf. Das Ein- und Aussteigen und auch die Bedienung und Instrumentierung wird erklärt. Natürlich darf auch jeder schon mal auf dem Pilotensitz Platz nehmen und sich einfühlen in die ungewohnte Umgebung.
Mit den gewonnen Eindrücken geht es dann noch zu einem kleinen Imbiss ins Clubheim.
Am Samstagmorgen ist um 9.00 Uhr pünktliches Erscheinen angesagt. Segelfliegen ist ein Outdoor-Sport, wetterfeste Kleidung, Sonnenbrille und Kopfbedeckung sind unerlässlich. Nach einem kurzen Pilotenbriefing werden die Flugzeuge aus der Halle ausgeräumt und an den Startplatz gebracht.
Die Teilnehmer erleben mit, wie die Flugzeuge vor dem ersten Flug des Tages gründlich überprüft werden und wie die Seilwinde und der Startbus aufgebaut werden.
Dann sind die Mutigsten unter den Schnupperpilot*innen gefragt: der Flugbetrieb kann beginnen, die ersten Schnupperer dürfen einsteigen.
Jeder Teilnehmer soll drei Flüge mit einem doppelsitzigen Segelflugzeug mitmachen. Dabei ist der Fluglehrer natürlich der verantwortliche Pilot, aber Mitfühlen und Mitmachen beim Steuern des Segelflugzeuges ist gewünscht. Alle werden auf die gleiche Flughöhe geschleppt, wie lange dann das individuelle Flugerlebnis dauert hängt von vielen Faktoren ab.
Auf unserem Flugplatz gibt es zwei Startarten für Segelflugzeuge: den Flugzeugschlepp hinter einem Motorflugzeug und den Windenstart mit einer Seilwinde. Beides soll an diesem Tag demonstriert werden.
Wir haben drei unterschiedliche Doppelsitzer im Einsatz: vom Schulungsflugzeug, auf dem auch die ersten Alleinflüge der Flugschüler durchgeführt werden, bis zum Leistungsdoppelsitzer, mit dem man große Überlandflüge machen kann.
Auch die Zeit am Boden wird nicht langweilig: die Kleingruppen wechseln mit ihren Mentoren zwischen den verschiedenen Segelflugzeugen und den anderen Stationen des Flugbetriebs: dem Windenfahrer, dem Schlepp-Piloten, dem Lepo-Fahrer und dem Flugleiter.
Für die Verpflegung während des Schnupperkurses ist gesorgt: am Startplatz wird es einen kleinen Imbiss und Getränke geben. Nach dem Ende des Flugbetriebes (ca. 19 Uhr) treffen wir uns mit den anderen Piloten zu einem gemütlichen Abendessen.
Dorf-Cup 2023 gewonnen!



Beim jährlichen Dorf-Cup des Tennisclubs Bau-Weiß in Lachen-Speyerdorf steigerte sich das diesjährige Team des FSVN in der Besetzung Georg, Jürgen, Willi und Beate deutlich zum Vorjahr.
Zum Dorf-Cup traten sechs Teams aus verschiedenen Vereinen und Unternehmen an. Zunächst wurde in zwei Gruppen die Teilnahme im Halbfinale ausgespielt.
Hierzu wurden jeweils zwei Einzel und ein Doppel angesetzt.
Das Team FSVN gewann alle drei Vorrundenspiele und qualifizierte sich damit souverän für das Halbfinale. In diesem behauptete es sich ebenso deutlich und durfte im Finale gegen die starke Siegermannschaft des letzten Jahres antreten. In der Vorrunde hatte man aber den Vorjahresgewinner bereits knapp geschlagen.
Im Finale wurde je ein Einzel gewonnen und eines verloren. Doch das Doppel machte mit einem deutlichen Sieg alles klar.
Damit steht der Wanderpokal für ein Jahr im Clubheim des Flugsportvereins. Das Team des FSVN erhielt als Sieger-Preis für ein Jahr die Möglichkeit als Mitglied im Tennisclub Bau-Weiß Lachen-Speyerdorf Tennis zu spielen. Alle freuen sich schon auf die gemeinsamen Spiele dort.

Text&Fotos: Beate Bletz
Schnuppertag 2023
Unser erster Schnuppertag 2023 liegt erfolgreich hinter uns. Das Wetter hatte für die Teilnehmer viel Abwechslung auf dem Programm: beim Einweisungsbriefing am Freitagabend zog eine mächtige Gewitterzelle über den Flugplatz, doch kurz danach konnten wir die Segelflugzeuge aus der Halle räumen und die Sitzproben der Teilnehmer ausführlich praktizieren.
Am Sonntagmorgen war dann ein strahlendend blauer Himmel über Lachen-Speyerdorf. Dafür lag die Temperatur noch im einstelligen Bereich. Alle Teilnehmer waren überpünktich am Flugplatz und hatten sich warm eingepackt. Die herangeführte Warmluft machte den Samstag dann aber zum bisher wärmsten Tag des Jahres, nachmittags konnte im T-Shirt geflogen werden. Die Wettermodelle drohten jedoch mit Wolkenabschirmungen und Regen für den späten Nachmittag.
Dierk und Günther als Organistoren des Schnupperfliegens appellierten beim Briefing an die Vereinshelfer, daß sich keiner unangemeldet verabschieden möge und überall wo es fehlt mit Hand anlege.
Um 10 Uhr ging der erste Windenstart raus. Alle Teilnehmer sollten zwei Windenstarts auf der ASK21 und einen Start im Duodiscus mit dem F-Schlepp erhalten.
Bis auf zwei Fehlstarts an der Winde verlief der Flugbetrieb dann zügig und reibungslos. Die Teilnehmer konnten alle ihre Flüge absolvieren und um 16 Uhr waren die Hallentore schon geschlossen, während über der Haardt die Regenschauer vorbeizogen.
Grillmeister Niko und seine Helferlein konnten das Abendessen etwas früher starten, während die Fluglehrer noch eine Abschlußbriefing mit den Teilnehmern abhielten. Wir bekamen wieder sehr positives Feedback für die Schnupperaktion und unseren Luftsport. Der eine oder andere wird sicher an den nächsten Wochenenden wieder zum Lilienthal-Flugplatz zurückkehren.
Die Fotogalerie des Events findet ihr hier: https://fsvn.de/index.php/bwg_gallery/schnuppertag-22-4-23/
Für den 17. Juni ist derzeit eine zweite Runde des Schnupperfliegens geplant.
Anmeldungen können schon unter schnupperkurs@fsvn.de plaziert werden.
Happy 95!
Sturmtief Franziska brachte die Weihnachtswelle
Für den Donnerstag sagten alle relevanten Wettermodelle das recht seltene Phänomen der Leewellen im Oberrheingraben vorher. Trotzdem gehört immer etwas Abenteuerlust, etwas Ausprobieren zu dieser Version des lautlosen Luftsports dazu.
Noch am Vorabend warnten einige Experten, die im Frontbereich von Tief Franziska herbeigeführte Feuchte in Form von Stratuswolken und Regenschauern würde das Fliegen an der Haardtkante unmöglich machen.
Trotzdem trafen die ersten Segelflieger am Donnerstagmorgen noch im Dunkeln auf dem Flugplatz in Lachen-Speyerdorf ein. Bei einem frischen Kaffee versammelte man sich im Clubheim, draußen prasselten noch die Regenschauer auf das Hallendach, bevor der kräftige Wind einsetzte.
Dann ist es jedes Mal wie eine Offenbarung: die Wolkendecke reißt auf, die Sonne scheint durch eine immer größer werdende Lücke auf die diesmal grüne Landschaft der Weinstraße.
Zeit für die Segelflieger die Hallentore aufzuschieben und mit vereinten Kräften die Flugzeuge startklar zu machen für die Höhenflüge.
Noch wichtiger neben dem Fluggerät ist bei den winterlichen Flügen allerdings die persönliche Ausstattung der Pilot und Pilotinnen. Warme Skikleidung gegen die kalten Temperaturen, Fußsohlenheizung und Wollmütze gehören zur Standartausstattung. Aber auch die Verpflegung und Entsorgung bei den frostigen Temperaturen in großer Höhe stellen eine Herausforderung da: eine gefrorene Banane kann man auch lutschen, ein gefrorener Apfel ist nicht essbar.
Ab Flughöhen von 4000m braucht der menschliche Körper Höhensauerstoff, um die abnehmende Luftdichte auszugleichen. Das lässt sich auch im Segelflugzeug mit kleinen Sauerstoffflaschen und Nasenkanülen bewerkstelligen.
Als am Donnerstag gegen Mittag die ersten Schleppzüge mit den Segelfliegern starten, sind die optischen Eindrücke überwältigend: während in der Südpfalz die Kollegen auf dem Flugplatz Landau-Ebenberg im Regen stehen, kann man von Neustadt aus durch eine große Föhnlücke in die Leewelle als Segelflieger einsteigen, und mit konstantem Steigflug schnell über die untersten Wolkenschichten steigen.
Das akustische Variometer zeigt mit hohem Piepsen die guten Steigwerte an, der zunehmende Wind lässt das Flugzeug fast auf der Stelle stehen. Es geht nach oben wie im Fahrstuhl.
Doch dann kommt bei der ersten Kurve die klassische Höhenbewölkung einer Leewelle in Sicht: die Lenticularis-Wolke. Eine Eiswolke in Linsenform, vom fast 100 km/h starken Wind geformt im aufsteigenden Ast der ersten Schwingung. Diesmal über der Vorderpfalz sogar als mehrfach übereinander gestapelte Version. In den Cockpits werden die Handykameras gezückt und das geniale Naturschauspiel festgehalten, während die Segelflugzeuge mit konstantem Steigflug an die Grenzen des Luftraumes stoßen.
Eigentlich gibt es seit diesem Winter ja das spezielle Wellenfenster für die Segelflieger, das die Freizeitpiloten in großen Höhen vor den dicken Verkehrsfliegern schützen soll. Doch als die ersten Neustädter Piloten gegen 14 Uhr die Flughöhe von 3000m erreichen, müssen sie den Steigflug an der Lenti-Wolke stoppen. Die Luftverteidigung hat kurzfristig ein Übungsgebiet über dem Pfälzerwald aktiviert, da ist leider kein Platz mehr für die Wellenflieger.
Gegen 15.30 Uhr wird es dann Zeit für die Segelflieger die Luftbremsen auszufahren und wieder abzusteigen. Die Föhnlücke erlaubte es zwischen Edenkoben und Grünstadt über die Wolkendecke zu steigen, doch jetzt kommen von Süden die nächsten Regenschauer hereingezogen. Das Naturschauspiel findet ein schnelles Ende.
Als die Flugzeuge wieder sicher verstaut und die Hallentore auf dem Lilienthal-Flugplatz wieder geschlossen sind, ist es so wie am frühen Morgen: dunkel und regnerisch.
Der Flugplatz gehört jetzt wieder den Schafen, doch die Segelfieger hatten schon ihre Weihnachts-Bescherung!
Neues Fenster für die Haardtwelle
Die jahrelangen Bemühungen um eine vereinfachte Möglichkeit des Wellensegelflugs in der Haardtwelle auch über die Flugfläche 100 (~3000m) hinaus wurden diesen Herbst mit der Veröffentlichung eines Segelflugsektors Haardt durch die DFS belohnt.
Luftraumreferent Thomas Buch konnte mit der DFS Langen eine Betriebsabsprache treffen, die ab diesem Winter die Nutzung der Haardtwelle innerhalb des veröffentlichten Gebiets bis zur Flugfläche 160 erlaubt.
Eine Einweisung in die Regularien und eine Freigabe durch FIS zum Einflug in den Wellensektor sind Pflicht. Entfallen ist die Transponderpflicht, sodaß auch die zahlreichen Segelflugzeuge ohne Transponder für die Flüge über FL100 genutzt werden können.
Die langjährige Statistik zeigt eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für Starkwindlagen während der Feiertage bzw. Anfang Januar.
Mal schauen, wer die neue Wellenflugmöglichkeit als erstes nutzen kann!
Ziellanden 2022
Am letzten Oktober-Wochenende konnten sich unsere Segelflug-Pilot*innen wieder beim Ziellanden messen:
Neu-Flugscheininhaber Christian Isler zeigte sich nach seiner bestandenen SPL-Prüfung in optimalem Trainingszustand: mit dem AstirCS landete er im Optimalfeld, kassierte 500 Punkte und konnte sich Hoffnung auf das Siegerpodest machen.
Doch unser langjähriger Ausbildungsleiter Kalle Enderle spielte seine ganze Routine und Erfahrung aus, sammelte in der Addition noch zwei Punkte mehr als der Newcomer aus Diedesfeld.
Raphael Norek, der am Samstag noch die Zwischenwertung angeführt hatte, landete mit 991 Zählern auf dem dritten Platz.